Cornelia Becker, Irina von Bentheim, Pieke Biermann, Horst Bosetz-ky, Christoph D. Brumme, Bernd Cailloux, Truman Capote*, Daniela Dahn, Ella Danz, Patrick Dennis*, Clemens Füsers*, Lutz Göllner, Heinrich Heine*, Riewert Q. Tode / H. Hübsch*, Gabriela Jaskulla*, Uwe Kolbe, Karsten Krampitz, Gudrun Küsel, Rosa Luxemburg*, Joy Markert*, Meyer-Legrand, Astrid Nunn, Helmut Ortner*, Nina Petrick, Grit Poppe, Marina Prüfer, Dorothea Razumovsky*, Karin Reschke, Claudia Rusch (1), Claudia Rusch (2), Tobias Rüther, Judith Schalansky, Arno Schmidt*, Jochen Schmidt, Katrin Seglitz, Bernd Wagner, Frederic Wianka, Natascha Wodin, Alireza Zokaifar, Grand méchant loup, Emine Sevgi Özdamar*
Schöneberg liest - Geschichte(n) aus Ost und West
Lesungen
Bitte klicken Sie auf einen Namen, um Informationen über eine Lesung zu erhalten.Horst Bosetz-ky
"Unterm Kirschbaum".
Krimi.
Gmeiner Verlag, 2009
Hans-Jürgen Mannhardt, pensionierter Kommissar und nebenamtlicher Dozent, besucht mit seinen Studenten die Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel. Dort wird er von dem ehemaligen Profi-Fußballer Karsten Klütz angesprochen, der wegen Mordes zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden ist. Klütz behauptet, unschuldig zu sein.Mannhardt und sein Enkel Orlando machen sich auf die Suche nach der Wahrheit. Der Fall liegt zehn Jahre zurück und die Beweise waren erdrückend, doch dann liefert ihnen ausgerechnet Fontanes Roman „Unterm Birnbaum“ einen entscheidenden Hinweis …
„Bei mir ist es nun kein Birn-, sondern ein Kirschbaum, unter dem ein Skelett gefunden wird, und das Ganze spielt nicht in Tschechin, sondern in Berlin.“ Horst Bosetzky
„Seit Jahren setzt -ky mit seinen Kriminalromanen Trends im Literaturbetrieb. In seinem neuesten Werk bewegt er sich dabei sprachlich und dramaturgisch auf höchstem Niveau. ‚Unterm Kirschbaum’ ist einfach ein guter und spannender Berlin-Krimi.“ (Volkmar Joswig, Literaturkritiker)
Frederic Wianka
"Der wohlgelittene Werther".
ManuskriptAufgewachsen in dem Teil Deutschlands, den es plötzlich nicht mehr gab, versucht W. in der neuen Gesellschaft seinen Platz zu finden. Seines sozialen, kulturellen und emotionalen Koordinatensystems beraubt, zeichnet sich bald sein Scheitern ab. Über den Weg dorthin und seine Erinnerungen an den untergegangenen Staat berichtet der Brief, den er seinem Freund Ingo aus den Zeiten vor dem Mauerfall schreibt.
Alireza Zokaifar
"Orientalische Märchen".
MärchenerzählerHaben Sie Lust auf Reisen in andere Welten. Na dann, lassen Sie ihren Koffer unter dem Bett und ihren schweren Reiserucksack in der Ecke stehen. Lehnen Sie sich zurück und entspannen Sie sich. Denn Sie sind bereits von dem Märchenerzähler und Unterhaltungskünstler Alireza Zokaifar ins Reich der 1001 Nacht entführt worden.
Er wird Ihnen wundersame Dinge zeigen und Sie durch unglaubliche Abenteuer führen, aber vielleicht verkauft er Sie auch glatt für ein dutzend Kamele an den Harem des Sultans weiter.
Mit orientalischem Witz und Charme führt Sie Alireza auf den Basar von Isfahan, wo es heißt, „man fände mehr als das Herz begehrt und die Fantasie zu träumen vermag“.
Dorothea Razumovsky*
"Letzte Liebe".
Roman.
Weissbooks, 2009
„Jetzt reicht es!“, sagt sich die alte Dame, die genug hat von den Sticheleien ihrer Stieftochter, und mietet sich in einem Seniorenstift ein: um frei zu sein, um tun und lassen zu können, was sie für richtig hält. Mit Witz, Wagemut und unstillbarem Erfahrungshunger taucht sie ein in ein neues Leben mit neuen Freunden und Verehrern, begleitet von ihrem Hund Cora und ihrem Laptop. Und entdeckt, dass es, auch für sie, noch Liebe gibt – und dass es nie zu spät ist, zu sich selber zu kommen.
Letzte Liebe erzählt von einer Junggebliebenen, die sich mit einer Mischung aus List und Neugier in jeder Situation zu behaupten weiß.
* es liest Bettina Mahr. Seit Ihrer Ausbildung auf der staatlichen Schauspielschule in Berlin ist sie seit 1966 im Engagemant, u a. in Rostock, Stralsund und in Neustrelitz. Sie spielte unter Peter Schulze den Urfaust, in Peter Haacks Stück die Rolle der "Frau von Stein" und die "Kassandra" von Christa Wolf.
Nina Petrick
"Zweimal Marie".
ab 8 Jahre.
Tulipan, 2009
(Buchpremiere)
mit s/w-Illustrationen von Ute KrauseSeptember 1989: Anne und Marie trauen ihren Augen kaum, als sie sich zum ersten Mal gegenüberstehen. Die beiden Zwillingsschwestern, die nichts voneinander wussten, sind durch Zufall am ungarischen Plattensee in derselben Jugendherberge gelandet.
Um dem lange gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen, beschließen sie, heimlich die Rollen zu tauschen: Marie fährt als Anne nach Hamburg zur Mutter, Anne fährt als Marie nach Ostberlin zum Vater. Eine aufregende Reise in den jeweils anderen Teil Deutschlands beginnt …
Ein Jugendbuch das ganz nebenbei ein spannendes Stück Geschichte erzählt.
Emine Sevgi Özdamar*
"Lieber Besson".
Erzählung.
S. Fischer, 2009
In: Grenzübergänge Hrsg. v. Julia FranckIn der Erzählung "Lieber Besson" fährt die Ich-Erzählerin 3 Tage und 3 Nächte im Zug von Istanbul nach Berlin. Sie macht so Ihre Grenzerfahrungen, mit der Grenzkontrolle und mit sich, auf den Spuren Bessons, die sie ins Ostberlin der 70er Jahre führen. Hier wird die Autorin Emine Özdamar bei Benno Besson an der Volksbühne als Schauspielerin und Regieassistentin arbeiten. Es liest die Schauspielerin Regina Rudnick. Sie lebte mit der Autorin in den 70er Jahren in einer WG, die Vorbild wurde für die beschriebene WG im autobiografisch gefärbten Roman Özdamars "Seltsame Sterne starren zur Erde“
alt="Regina Rudnick" title=""/> * es liest Regina Rudnick, Theaterpädagogin und Schauspielerin. Sie begeistern Künstlerinnen der 20er Jahre. Sie spielte die Ausdruckstänzerin Anita Berber in dem gleichnamigen Film von Rosa v. Praunheim. 2007 las sie bei "Schöneberg liest" Gedichte von Mascha Kaleko und 2008 die Weltreisende Annemarie Schwarzenbach.
Marina Prüfer
"Lassen wir unsere Mauerfälle schwimmen".
PerformanceUnter dem Motto "Lassen wir unsere Mauerfälle schwimmen" öffnet Marina Prüfer ihr Atelier. Die Künstlerin und Coacherin ist akteneinsichtig und versöhnungsbereit. Alle Informellen sind ein - nicht vorgeladen. Mit im Boot sind Regina S. Lebensmittelverkäuferin, Andrea Mack, singende Bildungsträgerin, die Schauspieler Theo Vadersen und Andrea Preuß.
Judith Schalansky
"Blau steht dir nicht".
Mare Verlag, 2008
Ein MatrosenromanEine Kindheit am Meer. Eine Sehnsucht nach Freiheit. Die Ahnung, dass Freiheit einen Preis hat. Judith Schalansky erzählt vom Aufwachsen an der Ostseeküste in der DDR, dort "wo andere Urlaub machen". Und von den Reisen der erwachsenen Ich-Erzählerin nach Russland und in die USA, wo sie dem Geheimnis ihrer Liebe zum Matrosenanzug nachspürt.
"In Jennys Mädchenbrust, unter dem roten Anorak, schlägt ein blaues Herz, obwohl ihr Blau, wie die Großmutter sagt, nicht steht". Vor allem steht es nicht still, das Matrosenblau - des Achterwassers, der Ostsee, des Atlantischen Ozeans ... Offen, beweglich, assoziativ, salzig ist auch die Sprache der Autorin, deren Debüt von einer so gar nicht grenzenlosen Kindheit am weiten Meer erzählt, von der Fata-Morgana-Insel Oie, von Sergej Eisensteins Film Panzerkreuzer Potemkin, von Coney Island, von Luftschiffen und -schlössern.
"Und nicht zuletzt ist Judith Schalanskys Roman eine Hommage an den Greifswalder Wolfgang Koeppen, der vor Beginn seiner ersten Reise von Bord und nach Berlin ging und dachte: 'Ich habe keine Heimat.'" Katja Lange-Müller
Grand méchant loup
"Auf der Mauer, auf der Lauer".
(von den Kinder- und Jungreportern Grand méchant loup)Von 17:00 bis 18:30
Nicht nur Kinder sind willkommen, wenn die Kinder- und Jungreporter des Bösen Wolfes einladen. Angeboten werden abwechselnd Kurzlesungen - Interviews und Reportagen - und ein Dokumentarfilm "MurMur" (18 min.), in dem Berliner und französische Kinder erzählen, wie sich die Berliner Mauer vorstellen. Außerdem, für groß und klein, Mini-Interviews, Quiz und Online-Graffiti zum Mitmachen.
Die Website der Bösen Wölfe: www.boeser-wolf.schule.de
Meyer-Legrand
"Immer noch auf der Flucht?".
ManuskriptWas hat Ihre Lebenszufriedenheit und Ihr Erfolg im Beruf mit den Erfahrungen Ihrer Eltern als Kriegs- und Flüchtlingskinder zu? Kennen Sie Ihre Motive, Karriere zu machen? Warum Sie sich so viel abverlangen? Oder andersherum: Wissen Sie, warum Sie keinen Erfolg haben? Nicht das richtige Geld verdienen? Unglücklich sind? Sie werden überrascht sein, wieviel das mit dem Aufwachsen Ihrer Eltern als Kinder in Kriegs- oder Flüchtlingszeiten zu tun hat.
Die Autorin erlebt in ihrer Praxis immer wieder Menschen, die sich entwurzelt fühlen und tief daran zweifeln, eine Existenzberechtigung zu haben. Oft stellt sich heraus, dass ihre Eltern als Kinder den Krieg und die Flucht miterlebt haben. Diesen Zusammenhang sich einmal bewußt zu machen, könnte der Schlüssel dafür sein, endlich ganz bei sich anzukommen - im Privaten wie im Beruflichen. Mit "Immer noch auf der Flucht?" legt die Autorin einen neuen Ansatz zum Thema vor.
Helmut Ortner*
"Der Hinrichter".
Biografie.
Nomen Verlag, 2009
(Neuauflage)
Der Volksgerichtshof gehört zu den düstersten Kapiteln der deutschen Rechtsgeschichte. Kein nationalsozialistisches Gericht fällte mehr Todesurteile. Helmut Ortner beschreibt anhand zahlreicher erstmals veröffentlichter Dokumente und Gerichtsakten die Entstehung, Entwicklung und Urteilspraxis dieses NS-Tribunals, das nur eine Funktion hatte: die Liquidierung jeglicher Opposition gegen das Hitler-Regime.
Im Mittelpunkt des Buches steht Roland Freisler, einer der gnadenlosesten Richter des NS Staates. Das Buch erzählt seine "Karriere", sein Wirken und seinen Tod. Als „Mörder in Robe“ wurde Freisler zum Symbol für die grausame Willfährigkeit einer politisierten Justiz. Von 1942 bis 1945 war Freisler Präsident des Volksgerichtshofes, der ab 1944 im Kammergericht tagte.
alt="Christoph Schlemmer." title=""/> * Es liest Christoph Schlemmer. Er ist Berliner Film- und Theaterschauspieler mit rheinländischen Wurzeln. Schauspielstudium an der Folkwang Hochschule Essen, Ensemblemitglied am Theater Dortmund und am Schauspiel Leipzig, Filmdebut in der mehrfach ausgezeichneten kanad./dtsch. Co-Produktion "my german boyfriend". Seine One-Man-Show "Nach 3 Bier fühl ich mich immer hetero!" genießt Kultstatus. Die Theaterkritiker NRWs wählten ihn zum "Besten Schauspieler" 2006/7. 2009 ist nach Auftritten in New York ein neuer Kinofilm in Arbeit.
Rosa Luxemburg*
"Briefe aus dem Gefängnis und andere Texte".
Dietz Verlag
„Jetzt ist es ein Jahr, daß Karl (Liebknecht) in Luckau sitzt. (...) Es ist mein drittes Weihnachten im Kittchen, aber nehmen Sie es ja nicht tragisch. Ich bin so ruhig und heiter wie immer. Gestern lag ich lange wach (...) dann träume ich verschiedenes im Dunkeln. Wie merkwürdig das ist, daß ich ständig in einem freudigen Rausch lebe – ohne jeden besonderen Grund. So liege ich hier in der dunklen Zelle auf einer steinharten Matratze, (...) und dabei klopft mein Herz von einer unbegreiflichen, unbekannten inneren Freude, wie wenn ich im strahlenden Sonnenschein über eine blühende Wiese gehen würde. Ich glaube, das Geheimnis ist nichts anderes als das Leben selbst; (..)
In solchen Augenblicken denke ich an Sie und möchte Ihnen so gern diesen Zauberschlüssel mitteilen. (..) Ich gönne Ihnen alle reellen Sinnesfreuden. Ich möchte Ihnen nur noch dazu meine unerschöpfliche innere Heiterkeit geben, damit ich um Sie ruhig bin, daß Sie in einem sternbestickten Mantel durchs Leben gehen, der Sie vor allem Kleinen, Trivialen und Beängstigendem schützt.“
alt="Petra Wolf." title=""/> * Es liest Petra Wolf. Sie ist seit 25 Jahren Theater- und Fernsehschauspielerin. Mit ihrem Mann und ihrer 7 jährigen Tochter lebt sie in Berlin, wo sie auch als Stimm- und Sprechpädagogin unterrichtet. Mit ihrer warmen und dunklen Stimme ist sie eine beliebte Hörspiel- und Hörbuchsprecherin.
Karin Reschke
"Kalter Hund".
Roman.
Weissbooks, 2009
Rose ist ein lebendiges, kluges, selbstbewusstes und mutiges Mädchen, das sich in einer gebeutelten Familie den Weg ins Leben bahnt. Ihre, nicht gerade warmherzige, Mutter ist überfordert, die Großeltern verstehen die neue Welt nicht mehr, aber der Vater, Schauspieler, Filou und Radiomann der ersten Stunde, liebt seine Tochter. Zu ihm, dem „Schuft“, wie die Mutter ihn nennt, kommt sie, ihm erzählt sie, was sie bedrückt und was sie verzückt. Und mit ihm, seinen phantastischen Geschichten und seinem spannenden Beruf, meistert sie die Klippen ihres noch jungen Lebens.
"Eine persönliche Chronik der fünfziger Jahre ... durchsetzt von Spott, geleitet von einer scharfen Beobachtung und von unbestechlicher Eigenart ... Karin Reschke gelingt es, die Entwicklung des Mädchens in der Stimme vibrieren zu lassen. Die Sprache ist nie klüger als die Romanfigur. Ihre Entdeckung der Welt schwingt im Duktus der Heranwachsenden mit."
Claudia Rusch
"Aufbau Ost".
S. Fischer Verlag, 2009
Zwanzig Jahre Aufbau Ost - was ist vergangen, was ist entstanden? Claudia Rusch hat sich auf Spurensuche gemacht: Sie war zwischen Zinnowitz und Zwickau unterwegs, sie hat in allen 15 ehemaligen DDR-Bezirken von Rostock bis Gera Geschichten gefunden, die eine neue Realität erzählen, ohne die alte zu vergessen. Sie erzählt von Zonenrandgebieten, Flucht über die Ostsee, „Hamwa nich jewußt“ und veränderte Alltagsgewohnheiten, mit einem Blick, der weder sentimental noch hämisch, weder nostalgisch noch verbittert ist: Eine Reise durch ein nur manchmal blühendes Land, das gewendet, wiedervereinigt und aufgebaut wurde über Gewinner und Verlierer der Wende bis hin zu einer Liebeserklärung an Berlin, ihre Stadt, die nur deshalb so wild und bunt ist, weil sich alles ständig verändert – und weil Ost und West hier wirklich zusammenkommen.
Claudia Rusch
"Meine freie deutsche Jugend".
S. Fischer Verlag, 2008
In "Meine freie deutsche Jugend" erzählt Claudia Rusch mit Herz und Humor von einer fast normalen Kindheit in der DDR, die glücklich war, auch wenn sie von bitteren Erfahrungen nicht ganz unbehelligt blieb. (...)"und sie tut das ganz wunderbar: heiter, liebevoll, unsentimental, lebensfroh und selbstironisch." Berliner Zeitung
Karsten Krampitz
"Heimgehen".
Novelle.
Langen Müller Verlag, 2008/9
Vor mehr als dreißig Jahren nahm sich im provinz-sächsischen Steinburg der evangelische Pastor Benno Wuttke auf spektakuläre Weise das Leben. Hatte er seinen Glauben verloren? „Jemand, der in seinem Glauben ruht“, sagt der Erzähler, „der weiß, dass Gott ihn an diesen Platz im Leben gestellt hat und ... nur Gott ihn von dort abholt, dieser Mann entschließt sich nicht zu einer solchen Tat." Wie konnte es geschehen, dass ein Geistlicher Gott sein Leben zurückgibt, ihm die Seele hinwirft?
Tatsächlich wurde Benno Wuttke Opfer anonymer Gewalt, einer Zersetzung durch die Stasi. Jahre später schildert ein Amtsbruder im Interview mit einem Journalisten das Geschehene und kämpft dabei um seine eigene Integrität. Denn er steht unter Verdacht, Inoffizieller Mitarbeiter des MfS gewesen zu ein und Mitschuld an Benno Wuttkes Tod zu tragen. Karsten Krampitz' verstörende und vielschichtige Novelle geht über die Geschichte eines Freitods hinaus: Sie zeigt das kleine Glück der Menschen im Alltag, aber auch das Unrecht und die Einsamkeit, die jene erlebten, die sich damit nicht zufrieden gaben.
Karsten Krampitz erhielt in diesem Jahr den Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt.
Astrid Nunn (Hrsg)
"Mauern als Grenzen".
Seit mindestens fünf Jahrtausenden bauen Menschen unpassierbare Grenzzäune und Mauern. Im Mittelalter versuchte man sogar, durch eine Mauer die Pest von Avignon fernzuhalten …„Mauern als Grenzen“ ist der erste umfassende Band zur Geschichte der Mauergrenzen: Von der Mauer im Zweistromland des 3. Jahrtausends v. Chr. über den Hadrianswall, den römischen Limes, sasanidische Grenzwälle im Norden des Iran und die Große Mauer in China bis zur Berliner Mauer und den Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko werden Grenzen vorgestellt und ihr strategischer und geopolitischer Sinn hinterfragt.
Eindrucksvoll wird gezeigt, wie sich all diese Mauern und Hindernisse, die zugleich trennten und schützten, ähneln oder unterscheiden, was sie bewirkten und wie viel mit ihnen vermieden oder auch erreicht wurde. Neueste, eigens für diesen Band aufgenommene Fotografien werden dazu projeziert.
Pieke Biermann
"Der Asphalt unter Berlin".
Kriminalreportagen aus der Metropole.
Pendragon, 2008
und eine neue fiktive KrimigeschichteDie 28 Geschichten und ihre Akteure sind nicht erfunden, die Verbrechen tatsächlich geschehen, auch wenn sie zuweilen wie der Ausschnitt aus einem Serienkillerroman klingen, an dessen Höhepunkt die Polizei – zum Beispiel – einen Hautarzt festnehmen wird, der in seiner Freizeit Hobbyprostituierte schlachtet. Pieke Biermann berichtet regelmäßig als Journalistin im Tagesspiegel und im rbb-Inforadio über wirkliche Kriminalfälle aus Berlin. Sie tut dies mit einem besonderen Blick auf alle an einem Verbrechen Beteiligten und ihren individuellen Geschichten. Aus einem Berg an Material hat sie kleine, dichte Reportagen gemacht, "die tatsächlich Dramen, Tragödien, manchmal auch Tragikkomödien erzählen; denen... wenige Silben genügen, um ein Milieu zu umreißen, eine Person zu charakterisieren, eine Gesellschaftsanalyse auf den Punkt zu bringen. Pieke Biermann ist wieder da, und zwar auf der Höhe ihres Könnens". (Ulrich Noller, Titel-Magazin)
Außerdem liest die Autorin aus einer neuen fiktiven Kriminalgeschichte.
Christoph D. Brumme
"Auf einem blauen Elefanten".
Reisebericht.
Dittrich Verlag, 2009
8353 Kilometer auf dem Fahrrad von Berlin an die Wolga und zurück"Wie dumm man als Medienkonsument ist, merkt man als Fahrradfahrer in Russland oder in der Ukraine... Im Donbass, dem Kohlerevier, klopften mir Bergarbeiter die Schulter wund, als ich naiv fragte, was sie von Janukowitsch halten, ihrem angeblichen politischen Liebling. Zu viel Zeitung gelesen, junger Mann, was? Für das Volk tut die Regierung nichts, egal, wer an der Macht ist! Von Medienkonsumenten, von Russen wie von Deutschen, werde ich immer wieder gewarnt. Das sei doch gefährlich, mit dem Fahrrad durch "den Osten" zu reisen! Da leben doch so viele Verrückte, Banditen, die Mafia!... Vor Menschen, die bei der Arbeit schwitzen und schmutzige Hände haben, habe ich keine Angst. Und gefährlich waren auf diesen beiden Reisen die Einladungen zum Saufen, sonst gar nichts." (Christoph D. Brumme)
Wer mit Christoph D. Brumme reist, wird reich belohnt. Sein Bericht "Auf einem blauen Elefanten" über seine 2. Wolgatour fügt sich zu einem farbigen Porträt der Länder in der "Schwarzen Mitte Europas", über die wir Westeuropäer noch viel zu wenig wissen.
Inzwischen trieb es Christoph D. Brumme zum 3ten Mal auf die "Tour de Wolga".
Natascha Wodin
"Nachtgeschwister".
Roman.
Kunstmann, 2009
“Ich wusste sofort, dass ich auf etwas Großes gestoßen war, auf etwas Einmaliges, auf einen Dichter, wie es sie zu allen Zeiten nur vereinzelt gegeben hat.“ Ein Bändchen mit Gedichten, eher zufällig mitgenommen in einer Buchhandlung, ist der Auslöser für eine leidenschaftliche Liebesgeschichte, eine Obsession, eine quälende Verstrickung. „Schon von den ersten Zeilen ging eine Kraft aus, ein Licht, eine Dunkelheit, ein Schmerz, eine Schönheit, eine Wucht“ so erzählt die Frau, die die Gedichte liest , „dass sich die Welt in einem einzigen Augenblick für mich verändert hat, weil es in ihr jetzt diese Stimme gab.“ Die Stimme des Seelenverwandten, die Stimme eines Verlorenen. Aber auch eines Gefundenen. Denn nun setzt sie alles in Bewegung, um den Autor dieser Gedichte zu treffen, der unerreichbar ist im anderen Teil Deutschlands. Sie schreibt, sie ruft an. Und als er eines Tages tatsächlich kommt, wird ihr Traum wahr. Und zum Albtraum. Denn der Mann, der kommt und bleibt, ist anders, als sie ihn sich erfunden hat. Natascha Wodin erzählt in betörenden Bildern von einer Liebe und ihrer Unmöglichkeit. Zu unterschiedlich sind die Welten, die Erfahrungen, die Bedürfnisse. Zu groß ist die mitgebrachte Verstörung. Seine Existenz und ihrer beider Leben ist das Schreiben, die Nacht. Das ist es, was von ihrer Liebe bleibt.
„Natascha Wodin kämpft nicht mit der Sprache, sie lebt darin, und sie kann alles, was sie erzählt, durch ihre mitreißende Sprache beglaubigen.“ Der Tagesspiegel.
Truman Capote*
"Frühstück bei Tiffany".
Roman.
Kein und Aber Verlag, 1994
Aus dem Amerikanischen neu übersetzt von Heidi ZerningDie 18-jährige Holly Golightly lässt sich in New York vom Strom des leichten Lebens treiben. Mit unverschämtem Charme und überraschendem Einfallsreichtum schlägt sie sich durch zwischen Bohemiens, Playboys, Gins und Rosen und bleibt sich und ihrem Herzen dennoch immer treu.
Und manchmal, wenn sie das „fiese rote Elend“, diese unbestimmte Furcht, packt, dann hilft ihr nur eins: schleunigst zum Juweliergeschäft Tiffany an der Fifth Avenue zu gehen. Sie träumt von einem Leben an der Seite eines Millionärs, doch gerade als sie ihn gefunden zu haben glaubt, wird sie festgenommen.....
alt="Gisa Jürcke," title=""/> * gelesen von Gisa Jürcke, Schauspielerin und Theaterpädagogin. Sie absolvierte die Schauspielausbildung in München, spielte an Bühnen in München, Hamburg und Berlin und arbeitete in England mit Tim Etchells von"Forced Entertainment", mit denen sie auch auf Theaterfestivals in London, Wien, München und Rotterdam zu sehen war.
Außerdem leitet sie eine eigene Theatergruppe.
Im Frühjahr las sie bei "Charlottenburg liest" aus dem Roman "Sevilla" von Nina Jäckle.
Uwe Kolbe
"Tabu".
Erzählung/Essay.
S. Fischer, 2009
In Grenzübergänge Hrsg. von Julia Franck1982, Friedrichstraße, der legendäre Tränenpalast. Bis hier hin ist der Schriftstellerfreund F. alias Franz Fühmann mitgekommen. Uwe Kolbe schildert in seiner Erzählung "Tabu" sehr eindringlich den Wechsel von Ost nach West. .
Grit Poppe
"Weggesperrt".
(Jugend-) Roman.
Dressler Verlag, 2009
DDR 1988. Als Anjas Mutter einen Ausreiseantrag stellt und öffentlich protestiert, ändert sich das Leben der 14-Jährigen schlagartig. Sie wird in einen Jugendwerkhof, eine Einrichtung der Jugendhilfe, gebracht. Anja ist geschockt von den Zuständen im Heim, der Willkür der Erzieher, der Gewalt und dem Drill. Sie will nur eines: fliehen. Tatsächlich gelingt ihr die Flucht, eine zeitlang kann sie bei Verwandten untertauchen. Doch dann wird sie von der Polizei ertappt und zurückgebracht. Es geht von vorne los: Arbeit, Strafen, Drill und Sport. Als Anja eines Tages ausrastet, bringt man sie nach Torgau, in den Geschlossenen Jugendwerkhof. Dort ist es wie im Gefängnis: Stahltore, Gitter, Stacheldraht und Hunde. Willkür, Demütigungen und Gewalt steigen ins Unermessliche. Kann Anja dieser Hölle entkommen? Indessen beginnt „draußen“ der Herbst ’89 …
Die Autorin wird von der Zeitzeugin Kerstin Kuzia begleitet. Beide stehen für Fragen zur Verfügung.
Tobias Rüther
"Helden - David Bowie und Berlin".
HELDEN erzählt die Geschichte von David Bowies Jahren in Berlin. Wie der größte lebende Rockstar 1976 aus Los Angeles nach Europa heimkehrt, ein Drogenwrack, geplagt von Sinnestäuschungen, Verfolgungswahn und Nazivisionen. Wie er in die Hauptstadt seiner Kindheitsträume zieht, nach Berlin, in die Stadt des deutschen Expressionismus, und langsam gesundet. Wie er mit Iggy Pop in einem Schöneberger Altbau in der Hauptstraße in Schöneberg wohnt und wieder zu malen beginnt. Wie er mit dem Fahrrad ins Brücke-Museum fährt, ins Nachtleben der geteilten Stadt, zu Romy Haag, ins Hansa-Studio, in den Dschungel und ans Andere Ufer, heute Neues Ufer und Leseort. Wie er dort, im Schatten der Mauer, die zwei radikalsten Platten seines Lebens aufnimmt: Low und „Heroes“. Wie er am Ende sogar in Just a Gigolo einen preußischen Adligen an der Seite Marlene Dietrichs spielen darf und dem Punk trotzdem immer einen Schritt voraus ist.
"HELDEN ist ein faszinierendes Porträt des West-Berlins der Mauerjahre, jener Stadt, bei deren Selbstbild - wie bei David Bowie - bis heute die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Legende verschwimmen." Der Tagesspiegel
„Bowie und Berlin sind jeder auf seine Weise Meister der hypertrophen Selbstinszenierung...ein interessantes und herausforderndes Buch.“ Süddeutsche Zeitung
Gudrun Küsel
"Aufgewachsen in West-Berlin in den 40er und 50er Jahren".
Erinnerungen.
2008
"Das Paradies begann an der S-Bahn. An den kleinen Holzbuden vor den Bahnhöfen, hastig gezimmert als Vorboten des künftigen Wirtschaftswunders. Für uns Kinder eine Zauberwelt voller süßer Schätze: Drops in bunten Papierrollen, Liebesperlen in winzigen Nuckelflaschen. Die Züge fuhren noch nicht oft. Damals, Ende der vierziger Jahre in Berlin. Mit der S-Bahn von West- nach Ostkreuz fahren, das hieß, eine einzige weite Ebene von Trümmern und Ruinen zu durchqueren, dreizehn Bahnstationen lang. Manchmal endeten leere Straßen irgendwo im Horizont. „Waren da früher Häuser?“ fragten wir unsere Eltern. Sie blickten seltsam starr in das Ruinen-Einerlei, sagten: „Ja, da waren überall Häuser. Vor dem Krieg.“ Da war es wieder, dieses die Zeit durchschneidende Wort. "
Daniela Dahn
"Wehe dem Sieger!".
Sachbuch.
Rowohlt Verlag, 2009
Ohne Osten kein WestenZwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer steht für die ostdeutsche Publizistin Daniela Dahn fest: Der Westen ist der Verlierer der Einheit. Die meisten im Osten hingegen haben gewonnen: Rechtsstaat und Reisefreiheit, höhere Renten und besseres Wohnen, modernste Infrastruktur, Konsumvielfalt und eine sich erholende Umwelt. Doch auch ihnen vergeht allmählich der Spaß. Denn der Westen von heute hat mit dem Land der Verheißungen, von dem sie einst träumten, nicht mehr viel gemein. Ohne Mauer und Systemkonkurrenz ist er haltlos geworden.
Werte und Ziele wie Wohlstand für alle, mehr bürgerliche Freiheiten, soziales Wirtschaften und eine intellektuellen Kultur, die auf Meinungsvielfalt setzt – sie schwinden dahin. Was bleibt vom Kapitalismus, so wie die Westdeutschen ihn einst kannten und die Ostdeutschen sich ihn erhofften? Daniela Dahn geht dieser Frage mit gewohnt präziser Recherche, spitzer Zunge und brillanter Sprache anhand vieler Beispiele aus dem Alltagsleben nach.
Arno Schmidt*
"Traumflausn".
Suhrkamp Verlag, 2008
Vom väterlichen "Radaugesicht" in "Gadir" über "Motetten singende Seehunde" aus der "Gelehrtenrepublik": Die in Arno Schmidts Werke eingestreuten Träume sorgen immer wieder für poetische, surreale und erinnerungsträchtige Bilder. Mehrfach hat Schmidt darauf hingewiesen, daß diese Träume nicht erdichtet, sondern tatsächlich von ihm geträumt worden sind. In seinem Nachwort geht Bernd Rauschenbach dieser Behauptung nach und verfolgt, wie sich Schmidts Verständnis des Traums gewandelt hat: von einem Mittel, über die Fläche des Zeitenstromes dahinzuschweifen, zum Freudschen Königsweg in die Tiefen der menschlichen Psyche.
alt="Manfred Eisner" title=""/> * es liest Manfred Eisner, geboren in Berlin, Theaterengagements seit ca. 20 Jahren hauptsächlich in Berlin, 1999 Musicalengagement in Dortmund, arbeitet für Film und Fernsehen. Mitwirkung in ca. 20 Filmen, u.a: Helicops, Praxis Bülowbogen, Im Namen des Gesetzes. Literaturlesungen und Lesungen für verschiedene Rundfunkanstalten, 2001 Mitbegründer der Gruppe "Die Vorleser".
Cornelia Becker
"MagentaRot".
Erzählungen.
Wolpertinger Hörbücher, 2009
HörbuchEin großer Schauspieler begegnet Frau Tod, ein vernachlässigter Junge erlebt schwierige Ferien mit einer fremden Familie, ein Fotograf sucht den richtigen Augenblick - ob Bukarest, Südfrankreich oder im Himmel. Geschickt spielt Cornelia Becker mit dem Reisemotiv zwischen Innen- und Außenwelt.
Sie liest heute live aus ihrer eben erschienenen Hörbuch-CD.
Katrin Seglitz
"Der Bienenkönig".
1989, die Mauer fällt – aber die Brüder Richard und Walter, der eine im Westen, der andere im Osten, können nicht zueinander finden. Zu verschieden sind die Befindlichkeiten und Denkweisen, zu unterschiedlich die Wunden, die ihnen zugefügt wurden.
Zeugin des Bruderzwists ist die Erzählerin - Kornelia, Richards Tochter. Sie erinnert sich an Onkel Walters Bienenhaus im Osten, an Episoden ihrer Kindheit, an Besuche, an Gespräche und, mehr noch, an heikle Themen, über die in der Familie geschwiegen wurde. Und erzählt eine so wahre wie packende Geschichte, in der nach und nach aufgedeckt wird, wie sich Teilung, Mauerfall und Wiedervereinigung auf die Beziehung zweier Brüder ausgewirkt haben.
Der Bienenkönig ist ein Roman, der wie ein spannendes Geschichtsbuch gelesen werden kann – oder auch wie ein Theaterstück aus unseren Zeiten, in denen es keine Königs-, aber Familiendramen gibt. Der Bienenkönig ist ein erstaunliches Debüt.
Bernd Cailloux
"Zeuge der Einheit".
Sieben neue Lektionen.
Suhrkamp, 1991/2008
In: Der gelernte BerlinerDer Ich-Erzähler fühlt sich beim Fall der Mauer „vom ungebrochenen Erfindungsreichtum der Geschichte bösartig hintergangen. Sein Experiment "Leben und Arbeiten in Westberlin" endete, "als die Labortüren aufflogen, und Ostwind meine unter jahrelangen Mühen aufgebauten Versuchsanordnungen durcheinanderwirbelte."
Der gelernte Berliner ist vor allem ein Melancholiker; ist jemand, der fortwährend lernt, von "seinem" Berlin Abschied zu nehmen, von dem selbstfabrizierten Traum, dem Mythos, dem "Modell". "Was die Texte von Cailloux' an ihren besten Stellen auszeichnet, ist ihre sprachliche Form. dass in ihr genau dieser Verlust zum Ausdruck kommt." Thomas Palzer, Deutschlandfunk
Riewert Q. Tode / H. Hübsch*
"Pinguinöses und Pinguin-Poesie".
Erzählung und kleine Gedichte.
verlag amBEATion randlage 35-36 u. 42
Erste Nachrichten aus einem imaginären Museum. Wie ergeht es einem erklärten Sammler von Pinguinen, die seinen Alltag bevölkern und - wie kam es dazu? Näheres erfahren Sie in der Erzählung "Pinguinöses".
Außerdem hören Sie noch Pinguin-Poesie, kleine Gedichte von Hadayatulla Hübsch.
alt="Christoph Schlemmer." title=""/> * Es liest Christoph Schlemmer. Er ist Berliner Film- und Theaterschauspieler mit rheinländischen Wurzeln. Schauspielstudium an der Folkwang Hochschule Essen, Ensemblemitglied am Theater Dortmund und am Schauspiel Leipzig, Filmdebut in der mehrfach ausgezeichneten kanad./dtsch. Co-Produktion "my german boyfriend". Seine One-Man-Show "Nach 3 Bier fühl ich mich immer hetero!" genießt Kultstatus. Die Theaterkritiker NRWs wählten ihn zum "Besten Schauspieler" 2006/7. 2009 ist nach Auftritten in New York ein neuer Kinofilm in Arbeit.
Heinrich Heine*
"Deutschland - Ein Wintermärchen".
Versepos.
Seit 1831 lebt Heinrich Heine in Paris. Hier im Exil, aus dem politisch fortgeschrittenem Blickwinkel, und angeregt durch eine seiner letzten Reisen ins Vaterland, nach dem er sich immer sehnen wird, entsteht „Deutschland – Ein Wintermärchen“. An den Ideen der französischen Revolution orientiert, träumt Heine von einem vereinten Deutschland, dem nicht die Zensur die Einheit gibt. Seine Vision ist die geistige, politische und wirtschaftliche Freiheit, ja die Emanzipation der ganzen Welt. Heine erkannte bereits das Zerstörerische im deutschen Nationalismus, dessen reaktionäre Deutschtümelei er im Versepos ebenso verspottet wie das Altdeutschland Preußens und das „alte Entsagungslied“ eines auf das Jenseits vertröstenden Christentums. „Er ist das vorweggenomme Beispiel des modernen Menschen“. Heinrich Mann
„Der erste dichterische Anwalt der Massen. Er sang manches vorher. Er schrieb die ersten Lieder des 3. Jahrtausends." Alfred Kerr.
alt="Eckehard Hoffmann und Christoph Schmidt. " title=""/> * es lesen Eckehard Hoffmann und Christoph Schmidt. Eckehard Hoffmann arbeitet als Schauspieler für Film, Fernsehen und Hörfunk. Internationale Theaterprojekte in Schweden, Russland und Italien. Mit Partnern gründete er 2003 in Berlin Mitte die Spielstätte Theaterdiscounter. Seit Mitte September geht er mit seinem eigenen Programm „Hören und Gehen“ jeden Sonntag durch das literarische Schöneberg - vom Winterfeldtplatz bis Nollendorfplatz.
Nach 10 Jahren an verschiedenen Theatern in Deutschland und Österreich und 8 Jahren in der Industrie ist Christoph Schmidt heute selbstständig und als freiberuflicher Sprecher in Berlin tätig. Er Lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Berlin Schöneberg.
Joy Markert*
"Das Kalte Herz - Die Schöne Lau.".
Eine kurze Zeit zwischen zwei großen Ereignissen: Sonnenfinsternis im Sommer 1999 und Neujahr 2000. Eine Clique hat sich am Berliner Stadtrand ein altes Haus gekauft, als alle sich beruflich noch sicher fühlten. In der nun brüchig werdenden Existenz merken sie, wie sehr sie sich übernommen haben. Bei den aufbrechenden Konflikten erwachen Erinnerungen an entscheidende Lebensmomente: Jugend, sechziger- und siebziger Jahre, die Wendezeit um 1990, und an verpaßte Chancen und unauslöschliche Träume. Im Mittelpunkt steht das Paar Olga und Gecko mit seinen Krisen und Leidenschaften. Im Spätherbst sucht Olgas Zwillingsschwester Rose bei ihnen Zuflucht vor immer wiederkehrenden psychischen Problemen. Olga, die ihre Schwester mehr liebt als jeden anderen Menschen, drängt Gecko, sich um Rose zu kümmern, was unausweichlich zu einem "Happyend der Tragödien" führt.
* Es lesen der Autor und Sibylle Nägele. Sibylle Nägele studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Berlin und Dublin. Sie arbeitete als Redakteurin für die Literaturzeitschrift "Weekend" und übersetzte Drehbücher. Sie ist freie Autorin, Lektorin und Multimedia-Konzepterin. Zusammen mit Joy Markert schrieb sie u. a. den Roman "Nachtcafé Schroffenstein" und „Die Potsdamer Straße. Geschichten, Mythen und Metamorphosen“. Metropol Verlag, Berlin 2006
Irina von Bentheim
"Ich bin eine Berlinerin".
Reportagen.
Hörbar Weiblich, 2009
HörbuchDie Radioreporterin Irina von Bentheim springt von einem Bungee-Kran am Pariser Platz - und sendet live auf Rias 2. Das war 1990. Als sich die Ereignisse der Wende überschlagen, ist sie mit dem Mikrofon dabei, interviewt unter anderem Ost-Berliner beim ersten Besuch im Sex-Shop und bei Rangeleien ums Begrüßungsgeld. Sie portraitiert auch Prominente wie Wolfgang Joop und Frank Elstner, Helmut Kohl und Steffi Graf.
Auch an ihre Eltern erinnert Irina von Bentheim, zwei Berliner Journalisten: Ihr Vater war Abendschau-Moderator Alexander von Bentheim, ihre Mutter Ursula Chefreporterin bei der Berliner Morgenpost. Diese und viele andere Geschichten erzählt Irina von Bentheim auf ihrer neuen CD, zu deren O-Tönen, sie heute Abend live moderiert und liest.
Bernd Wagner
"Paradies".
Roman.
Ullstein, 1991
In Bernd Wagners "Paradies" nimmt Judith Mehlhorn ihr Schicksal selbst in die Hand und bricht aus freien Stücken auf ins kapitalistische Konsumparadies, den Garten Eden, der sie mit Leuchtreklamen über die Elbe lockt. Schon die Konstruktion der Fabel straft die gängigen Klischees von westlicher Arroganz und östlicher Larmoyanz Lügen denn Judith Mehlhorn wurde zwar von der Stasi durch Überdosen Cortison krank gemacht und leidet seitdem an Verfolgungswahn, aber trotz ihrer körperlich-seelischen Handicaps empfindet sie kein Selbstmitleid, sondern, ganz im Gegenteil, unstillbare Neugier auf alles, was die real existierende DDR ihr vorenthielt. "Vielleicht gibt es ihn doch, den großen Roman über die Wendezeit, der sich, wie die Heldin seines Romans, mehr für die Realität interessiert als für ideologische Verlautbarungen über sie." Die Zeit
Ella Danz
"Kochwut".
Krimi.
Gmeiner Verlag, 2009
Kochsendungen sind gefragt und beliebt wie nie, allerorten wird geschnippelt und gebrutzelt und während der Garzeit charmant geplaudert. Seit Februar 2009 macht sich nun ein weiterer TV-Koch auf, Ruhm und Bekanntheit zu erlangen: Pierre Lebouton.
Ein entsetzlicher Fund auf Gut Güldenbrook: In einer Vorratskammer liegt Christian von Güldenbrook – eiskalt und tot. Auf dem ansehnlichen Herrensitz im Hinterland der Lübecker Bucht lebt und arbeitet der berühmte Meisterkoch Pierre Lebouton, Star der beliebten Kochsendung „Voilà Lebouton!“. Bei seinen Ermittlungen stößt Kommissar Georg Angermüller auf Konkurrenz und Feindschaft unter den Mitarbeitern der Kochsendung, den Show-Kandidaten und den Bewohnern des Gutes. Auch Lebouton rückt in den Fokus der Ermittlungen, zumal er kein überzeugendes Alibi hat. Bis plötzlich jede Spur von ihm fehlt …
Patrick Dennis*
"Tante Mame".
Roman.
Goldmann Verlag, 2004
Gerade 8 Jahre alt ist der kleine Patrick, als er in die Obhut seiner New Yorker Tante Mame kommt. Mame führt im New Yorck der 20er Jahre das schillernde Leben der Bohème - extravagant, wild und gar nicht kindgerecht. Doch Patrick schließt seine Tante sofort in sein Herz und sie ihn in ihres. Durch das unberechenbare Wirken der quirligen Mame gerät Patrick an immer wieder in die haarsträubendsten Situationen, und doch kann er sich keinen liebenswerteren Menschen vorstellen. Aber auch keinen verrückteren ...
Saukomisch! Ein Kultbuch, das vom umjubelten Theaterstück zum Broadwayklassiker wurde und Angela Lansbury und Beatrice Arthur zu Weltstars machte.
alt="Christoph Schlemmer." title=""/> * Es liest Christoph Schlemmer. Er ist Berliner Film- und Theaterschauspieler mit rheinländischen Wurzeln. Schauspielstudium an der Folkwang Hochschule Essen, Ensemblemitglied am Theater Dortmund und am Schauspiel Leipzig, Filmdebut in der mehrfach ausgezeichneten kanad./dtsch. Co-Produktion "my german boyfriend". Seine One-Man-Show "Nach 3 Bier fühl ich mich immer hetero!" genießt Kultstatus. Die Theaterkritiker NRWs wählten ihn zum "Besten Schauspieler" 2006/7. 2009 ist nach Auftritten in New York ein neuer Kinofilm in Arbeit.
Clemens Füsers*
"Letzte Runde?".
Bildband.
Wasmuth Verlag, 2009
Mit Fotos von Gudrun OlthoffDer Bildband inklusive Essay ist eine architektonische, kulturelle und stadtgeschichtliche Bestandsaufnahme, die längst überfällig war. In diesem Band werden erstmals die noch bestehenden Berliner Eckkneipen in Ost und West dokumentiert. Die Fotos stehen dabei stellvertretend für die rund 8.000 Lokale, die in Ermangelung ausreichender Straßenecken auch schon mal »mittendrin« liegen können.
Mit diesem Bildband wird ein Stück Alltagskultur dokumentiert, das eineinhalb Jahrhunderte gewachsen ist und in den nächsten Jahrzehnten völlig zu verschwinden droht. Diese Auswahl an Orten der Trinkkultur und der Heimstatt der »kleinen« Leute ist eine Hommage an den Inbegriff Berliner Lebens.
Clemens Füsers hat noch einen weiteren launigen Text zum Thema Eckkneipe geschrieben, den er vorlesen wird.
alt="Gudrun Olthoff" title=""/> * Gudrun Olthoff ist Diplom-Designerin und Fotografin. Sie lebt und arbeitet freischaffend in Berlin als Designerin mit Schwerpunkt Buch- und Kataloggestaltung. Zuletzt war sie beteiligt am Ausstellungsprojekt »Bauen in den neuen Bundesländern« (Architekturmuseum Frankfurt / Main 2007) und »VIELFALT! Mitmach-Ausstellung zu Toleranz« (Mit allen Sinnen lernen e.V. Berlin, 2008 / 09).
Lutz Göllner
"Das war mein West-Berlin".
Kolumne.
Zitty, 2009
Wie war das eigentlich im geteilten Berlin? Zitty-Autor Lutz Göllner berichtet über seine Erfahrungen als Kind und junger Erwachsener im Westberlin vor dem Mauerfall. Zwischen "Griebnitzsee" und "Werbung". Im Wechsel mit seinem Ostberliner Kollegen Jochen Schmidt erscheint die Kolumne im Stadtmagazin Zitty.
Jochen Schmidt
"Das war mein Ost-Berlin".
Kolumne.
Zitty, 2009
Wie war das eigenltich im geteilten Berlin? Jochen Schmidt berichtet über seine Erfahrungen als Kind und junger Erwachsener in Ostberlin vor dem Mauerfall. Zwischen "Sex in der Kinderbiliothek und "BFC Dynamo". Im Wechsel mit seinem Westberliner Kollegen Lutz Göllner erscheint die Kolumne im Stadtmagazin Zitty.
Gabriela Jaskulla*
"Die Geliebte des Trompeters".
Roman.
Goldmann, 2004
Chet Baker verzauberte Millionen mit dem Klang seiner Trompete. Um sein Leben wie auch
um seinen tödlichen Fenstersturz aus einem Hotelzimmer ranken sich unzählige Geschichten. Doch über die Zeit vor seiner Karriere wurde nur wenig geschrieben.
Gabriela Jaskulla erzählt vom jungen Chet, der als 17jähriger Soldat ins zerstörte Berlin abkommandiert wird – und dort auf Riccarda trifft, von der er später noch oft als „mein deutsches Fraulein“ erzählen wird. Im Sommer 1947 entwickelt sich eine zart-wilde Liebesgeschichte zwischen dem hübschen, noch etwas naiven Trompeter der 298th Army Band und dem anfangs recht skrupellosen Mädchen, das in dieser Stadt einen Krieg und seine Folgen überlebt hat. Gabriela Jaskulla führt das ungleiche Paar auf seinen Streifzügen durch Jazzkeller und Tanzlokale, in stillgelegte U-Bahnschächte, die als Liebesverstecke dienen, durch das unterirdische Ganggewirr des Tempelhofer Flughafens und nach Schöneberg. Der Roman erzählt von der unbändigen Gier nach Leben, vom Vergessenwollen aber nicht Vergessenkönnen, vom Hunger und ersten saftigen Kirschen – und natürlich: von Chet Baker und seiner Liebe zur Musik.
alt="Manfred Eisner" title=""/> * es liest Manfred Eisner, geboren in Berlin, Theaterengagements seit ca. 20 Jahren hauptsächlich in Berlin, 1999 Musicalengagement in Dortmund, arbeitet für Film und Fernsehen. Mitwirkung in ca. 20 Filmen, u.a: Helicops, Praxis Bülowbogen, Im Namen des Gesetzes. Literaturlesungen und Lesungen für verschiedene Rundfunkanstalten, 2001 Mitbegründer der Gruppe "Die Vorleser".